1. Ausgangssituation
Ein Traum: Zu zweit von Salzburg nach Wien mit dem MTB- ohne vorherige konkrete Planung von Tagesdistanzen, -höhenmetern, Übernachtungsorten und Pauseplätzen- 100% Agilität.
Wir, das sind ein eher unerfahrener E-Mountainbiker mit Rucksack und Satteltaschen am Fahrrad und ein erfahrener Bio- Mountainbiker mit großem Rucksack und unterschiedlichen mentalen, körperlichen und technischen Voraussetzungen. Im Vorfeld wurde bereits klar, dass es Kompromissfähigkeit auf beiden Seiten braucht, um diese Tour gemeinsam erfolgreich zu meistern. Auf dieser Tour hatten wir dann knapp 600km und 10.000hm in einem Zeitfenster von maximal 14 Tagen zu bewältigen. Aufgrund dieser unterschiedlichen Voraussetzungen, des sehr wechselhaften Wetters im Juni und Juli hatten wir uns bewusst für das Agile Projektmanagement, welches wir es aus unserem Unternehmeralltag bestens kennen entschieden. Wir kannten somit einige Stellschrauben nicht oder nur bedingt, hatten nur das Nötigste an Gepäck und Verpflegung dabei und wagten den Sprung ins Ungewisse bzw. auf der Tour auch in die vielen Seen. Voraussetzung für 100% Agilität waren jedoch ein Flow-Mindset, in Form von förderlichen Glaubenssätzen und der positive Umgang mit unseren Emotionen.
2. Die 5 wesentlichen Faktoren
Manche Faktoren waren uns bereits im Vorfeld bewusst, andere durften wir erst erfahren und dazu lernen. Anbei die Top 5.
2.1 Kommunikation
Regelmäßige, klare und ehrliche Kommunikation zwischen allen Beteiligten ist die Basis. Dazu zählen u.a. Empathie, aktives zuhören und gegenseitiges Feedback, gerade wenn es um die Bewältigung verschiedener Zwischenziele, Tempo usw. ging war dies wichtiger als bei klassischem Projektmanagement.
2.2 Flow
Da die Tour nicht nur immer flowig, sondern teils auch eine Belastung mit verschiedenen Faktoren wie Hitze, Gewitter, Unsicherheit wegen Übernachtung bzw. nächster Wasser-/Verpflegungsstation oder der eigenen Leistungsfähigkeit darstellte, war Resilienz, als Teil von Flow enorm wichtig, um nicht aufzugeben. Dies merkten wir bereits am ersten Tag, als wir erst nach ca. 30 Versuchen eine Unterkunft am Wolfgangsee fanden.
Wolfgang Güllich, ein bekannter Kletterer wusste bereits: ” Der größte Muskel ist der Kopf, der ebenfalls trainiert werden sollte”.
2.3 Zeit
Zeit für unvorhergesehenes einzuplanen war ebenfalls ein wichtiges Learning. So hatten wir am zweiten Tag beim E- Bike einen Platten. Die Reparatur dauerte knapp 2 Stunden, denn der Mantel ging trotz externer Unterstützung mehrerer Biker verdammt schwer runter bzw. wieder drauf, da er noch nie gewechselt wurde.
Entscheidend war es beim Faktor Zeit, seine Wahrnehmung zu ändern- weg vom Klassischen “Wasserfall- Modell” . Wie dies geht, durfte ich auf dem Weg vom Selbstständigen zum Unternehmer lernen und hier anwenden.
2.4 Umfeld
Die bewusste Auswahl und Anzahl der Menschen und Tour, wo es menschlich passt und die Region attraktiv ist waren weitere Erfolgsfaktoren. Denn es muss und kann nicht jeder mit jedem solch eine Tour agil durchführen. Im Vorfeld sollte offen darüber gesprochen werden.
Eine tolle Übung von Gerd Gigerenzer dazu, die ich ggü. durchschnittlichen Mitarbeiter oder Kunden (ich muss die Person bereits gut kennen) anwende:
Schließe für 10 Sekunden die Augen und stell dir den betreffenden Menschen vor. Erkennst Du sein Gesicht vor dir? Frage dich: “Möchte ich mit diesem Menschen die nächsten 5 Jahre zusammenarbeiten? Ja oder Nein! “
Was ist die Antwort von deinem Bauchgefühl- du wirst wissen, wie du entscheidest und was du tun musst.
2.5 Plane nicht (ewig) rum
Beim klassischen Projektmanagement wird im Vorfeld vieles geplant- doch dies ist in der zunehmend agilen und komplexen Welt hinderlich. “Machen, Reflektieren, Fehler annehmen und täglich neu dazu lernen, gemäß der Weg ist das Ziel” lautete unser Motto. Da wir im Fortlauf der Tour besser eingespielt waren, waren wir zunehmend im Flow und erreichten nach 11 Tagen erfolgreich und erfüllt Wien.
3. Fazit
Insgesamt eine landschaftlich sehr abwechslungsreiche Tour bei bestem Wetter- unser Traum hat sich erfüllt. 100% Agilität belastet mehr, da auf der Tour viele Entscheidungen zu treffen und jede Einzelne gemeinsam durchdacht werden muss. Es braucht somit verschiedene Ressourcen, welche es im Vorfeld zu lernen gilt, um damit souveräner und begeisterter umzugehen. Wie im Urlaub so auch im Unternehmen!
Wenn Du mehr zur Tour wissen willst, dann schick gerne eine E- Mail an info@bewegungsflow.de und Du erfährst, wann unsere Spendenvorträge stattfinden oder erhältst die GPS- Daten zum selbst erleben.