Die häufigsten Gründe – wie auch bei mir damals als Banker – warum Mitarbeiter kündigen, sind ein schlechtes Team und durchschnittliche Stimmung, mangelnde Wertschätzung, langweilige Aufgaben und fehlende Weiterentwicklungsmöglichkeiten.
Doch was kannst Du als Unternehmer dagegen tun? Nimm zunächst mal einen Perspektivwechsel vor:
Welche Bedürfnisse haben Mitarbeiter?
Mitarbeiter wollen gemäß zahlreicher wissenschaftlicher Studien nicht unbedingt mehr Geld oder weitere Benefits. Stattdessen wünschen sie sich:
… Du würdest Dich für die Potenziale und Entwicklungswünsche der Mitarbeiter wirklich interessieren und Dir deshalb nicht nur beim Jahresgespräch mal Zeit dafür nehmen, sondern regelmäßig alle 2 Wochen und zusätzlich noch nach Bedarf. Infolgedessen könntest Du den Mitarbeitern Herausforderungen geben, die wirklich zu ihnen passen.
… Dir wäre der Teamflow und die Freude jedes einzelnen an der Arbeit wichtiger als irgendwelche Zahlen.
… Du wärst die überwiegende Zeit nicht im Stress, sondern ansprechbar.
… Du würdest einen klaren Rahmen setzen, für sinnvolle Ziele sorgen und dem Team auch den Freiraum geben, diese zu verfolgen.
… Du wärst offen für Feedback und würdest Dir dieses auch zu Herzen nehmen.
Doch welche 5 Punkte solltest Du als Unternehmer täglich im Unternehmen vorleben statt nur mit Siegeln wie “Great Place to Work”, “Top Job”, … im Außen zu werben?
1. Freiheit
Schlechte Chefs haben ihr Unternehmen nicht im Griff und befinden sich deshalb dauernd in irgendwelchen Zwangssituationen. Kunden zahlen nicht und stressen, Mitarbeiter kündigen, es ist zu wenig Geld für Investitionen vorhanden, permanente Kriseneinsätze oder dementsprechend viele Überstunden. Gute Chefs dagegen sind innerlich frei. Sie befinden sich nicht in Zwangssituationen. Zwar könnte es den Mitarbeitern egal sein, ob Du frei bist oder nicht – nur hat das indirekt Konsequenzen, auch für sie. Sie werden es nämlich ebenfalls ausbaden dürfen.
Reflexionsfragen:
Wie viele Überstunden machst Du? Wie oft fährst Du in den Urlaub? Wie oft gibt es Kriseneinsätze? Wie hoch ist die finanzielle Reichweite? Wie viel Zeit nimmst Du Dir für die Mitarbeiter?
2. Weiterentwicklung
Gute Unternehmer sind gute Unternehmer geworden, weil sie sich stets weiterentwickelt haben. Unternehmersein ist heute wahnsinnig komplex. Neben branchenrelevantem Fachwissen benötigt man außerdem noch Know-How in den Bereichen Marketing, Strategie, Menschenkenntnis, Psychologie, Teamentwicklung, Führung, Moderation, Konfliktmanagement und Finanzen. Um Dir dieses Wissen anzueignen, kannst Du viele Bücher lesen, zahlreiche Workshops besuchen und mit mehreren Coachs arbeiten. Doch Wissen alleine reicht nicht aus! Im Wesentlichen kommt es darauf an, dass Du dieses Wissen auch in Deinem Unternehmen umsetzt. Sonst wirst von der erstbesten Krise aus der Bahn geworfen und die Mitarbeiter müssen schließlich die Folgen dieser Orientierungslosigkeit tragen.
Reflexionsfragen:
Nimmst Du jährlich an Unternehmerworkshops, Trainings oder Coachings teil? Welches war für Dich das wichtigste Unternehmerbuch, das Du gelesen hast? Setzt Du die Inhalte der gelesenen Bücher auch um?
3. Teamflow
Gute Unternehmer haben ein gutes Team und leben Teamflow. Schlechte Unternehmer behaupten dies ebenfalls. Deshalb braucht es hier etwas mehr Klarheit. In einem guten Team arbeiten gute Leute mit Spitzenleistung zusammen, mit hohem Freiraum und zugleich lebendigen Beziehungen. Sie haben ein gemeinsames Ziel, hohes Vertrauen untereinander und werden von ihrem Chef unterstützt und gestärkt.
Reflexionsfragen:
Was tust Du, um das Vertrauen im Team zu stärken? Was ist das gemeinsame Teamziel? Welche Qualifikationen haben Deine Teammitglieder? Welchen Freiraum gewährst Du ihnen und welche kontinuierliche Unterstützung gibt es von Dir?
4. Umgang mit Fehlern
Gute Unternehmer haben Selbstverantwortung als einen ihrer höchsten Werte. Bei allen Menschen geht mal was daneben – so ist das Leben. Gute Unternehmer tragen aber für ihr Handeln die volle Verantwortung. Bei schlechten Unternehmern sind immer die anderen Schuld: Mitarbeiter, Banken, die Wirtschaftskrise oder sonst wer.
Reflexionsfragen:
Welche Situationen gab es in der Vergangenheit des Unternehmens, die nicht so gut liefen oder die herausfordernd waren, z. B. in Krisen? Wie kam es dazu und wie bist Du damit umgegangen bzw. wie sollen die Mitarbeiter zukünftig damit umgehen?
5. Klare Prioritäten
Gute Unternehmer haben klare Prioritäten und Weitsicht. Und diese beginnen nicht beim Geld oder den Ergebnissen. Sie beginnen beim Team (Energie und Verbindung untereinander), gehen über die Weiterentwicklung der Mitarbeiter hinaus zu den Ergebnissen und zum Schluss zu den Prozessen.
Warum? Erstens ist Arbeitszeit Lebenszeit und Menschen, die mit sich im Reinen sind, verschwenden diese Zeit nicht an Zahlen und andere Äußerlichkeiten. Zweitens steht das Team über dem Einzelnen, weil die Teamqualität alles bestimmt. Das sieht man besonders gut an Mannschaftssportarten: Wenn das Team nicht an einem Strang zieht, können die einzelnen Spieler noch so gut sein.
Einige Unternehmer glauben an folgende Reihenfolge: Ergebnisse, Menschen, Team, Prozesse. Andere Unternehmer an folgende: Team, Menschen mit gemeinsamen Lernschritten und Flow-Erleben, Ergebnisse und zuletzt Prozesse.
Reflexionsfragen:
Wie können sich Deine Mitarbeiter täglich weiterentwickeln? Welche der obigen Reihenfolge gilt bei Dir und wie lebt ihr dies? Wo willst Du mit Deinem Unternehmen konkret hin?
Entscheidend dafür, dass Du als Unternehmer zum Mitarbeitermagnet wirst, ist letztendlich das Zusammenspiel dieser 5 und einiger weiterer Faktoren. Diese lernst Du in unserer Masterclass of Flow konkret kennen, umzusetzen und zu trainieren.
Wenn Du mehr dazu wissen willst, dann vereinbare jetzt ein kostenloses Erstgespräch.